Chronik des Gartenbauvereins Obing

Auch wenn alles bereits am 16. Juni 1896 begann, ist der Gartenbauverein Obing nicht verstaubt, sondern dynamisch und aktiv. Mit mittlerweile 598 Mitgliedern ist unser Verein einer der größten Gartenbauvereine im Landkreis Traunstein.

Laut Protokoll wurde der Verein am 16. Juni 1896 von 14 Gründungsmitgliedern damals noch mit dem Namen Bienenzucht- und Obstbauverein Obing gegründet. Zu dieser Zeit galt die Imkerei und der Obstbau als reine Männersache und es sollte 95 Jahre dauern, bis eine Frau den Vorsitz des Vereins übernehmen durfte.

Unsere Ehrenvorsitzende Margret Slabschi löste 1991 unseren Ehrenvorsitzenden Josef Glasl als 1. Vorstand ab. Es wird gemunkelt, dass Margret während der 4. Amtsperiode des Öfteren nach Altötting zum Wallfahrten gegangen ist und um einen neuen Vorstand gebeten hat. Und sie wurde erhört, nach 16 Jahren Amtszeit gab sie 1997 den Vorsitz an die nächste Frau weiter. Die „Zuagroaste“ und in Obing total unbekannte Birgit Furtner sollte das Amt übernehmen. Wie sie selbst immer betont, ist sie zum Amt gekommen „wia die Jungfrau zum Kind“. Sie wurde von der damaligen 2. Vorständin Resi Bauer angerufen und einfach gefragt, ob sie den Vorsitz übernehmen will. Nach einer kurzen Bedenkzeit wurde sie dann zwei Wochen später in der Frühjahrsversammlung „gewählt“ – oder eher „bestimmt“ – und bis heute füllt sie dieses Amt mit Herzblut aus.

Margret Slabschi führte nach ihrer Neuwahl 1991 den Pflanzltauschmarkt ein, der bis heute zweimal im Jahr stattfindet, und im selben Jahr wurden in Obing auch erstmals die Kräuterbüschl, die traditionell an Mariä Himmelfahrt (15. August) verkauft werden, gebunden.


„Der beste Zeitpunkt einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Der zweitbeste ist heute.“

Aus diesem Grund hat der Verein im Jahr 2008 entschlossen die Aktion „Geburtsbaum“ wieder aufleben zu lassen. Hier werden jedes Jahr Bäume an Neugeborene von Mitgliedern verschenkt. Sinn dieser Aktion soll sein, dass das Kind mit dem Baum aufwächst und die Entwicklung des Baumes mit verfolgen kann. So können wir als Verein versuchen, jedem Kind ein kleines Stückchen Natur nahe zu bringen.


Man soll die Feste feiern wie sie fallen

Natürlich ist der Gartenbauverein auch immer zur Stelle, wenn im Ort gefeiert wird und hilft beim Blumen-und Altarschmuck. Beim 50-jährigen Priesterjubiläum von Herrn Pfarrer Tremmel mussten zwar die Kirchenfarben gelb-weiß eingehalten werden, aber da im Ort ja bekannt ist, für welchen Fußballverein das Herz unseres Pfarrers schlug, ließ es sich die Vorstandschaft nicht nehmen, das Gesteck an seinem Platz in den Vereinsfarben seines geliebten 1860 München zu gestalten.


Und dann kam Corona… und die Obinger wurden zum Fensterln geschickt!

In den beiden Jahren 2020/21 wurden, bedingt durch Corona, viele Aktivitäten zurückgestellt oder unmöglich gemacht. Doch der Gartenbauverein hat auch in dieser Zeit versucht, in den Köpfen der Obinger zu bleiben. So wird seit 2021 der ganze Ort zum „Fensterln“ eingeladen, wobei ein Fenster des Vereinsheims (gegenüber dem „Nahkauf“) regelmäßig mit neuen Themen rund ums „Garteln“ dekoriert wird.

Jetzt, im Jahr 2022, hoffen wir, dass auch unsere Versammlungen und Ausflüge wieder stattfinden können. Ein bisschen Normalität kehrt schon wieder ein – wir dekorieren die Festzelte und Altäre beim Feuerwehr- und Schützenfest im Juni/Juli und im April fand nach zwei Jahren Abstinenz wieder eine erste Gruppenstunde mit unseren Coolen Würmern statt.